Der Start des eigenen Unternehmens fällt mit einem Kredit für Unternehmensgründer wesentlich leichter: zum einen kann die Kapitaldecke dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden, zum anderen reduzieren die günstigen Konditionen das unternehmerische Risiko. Der Jungunternehmer kann auf drei Kreditvarianten der KfW-Bank zugreifen. Kleine Unternehmen sowie Unternehmen mit höherem Startkapitalbedarf ohne Eigenkapital und Unternehmen, die ihr Eigenkapital aufstocken möchten, finden maßgeschneiderte Lösungen.
Auf jeden Fall lohnt sich ein Gespräch mit der Hausbank über entsprechende Kredite. Die Bedingungen der Banken und Sparkassen fallen allerdings in bezug auf die Kredithöhe, Sicherheiten und Konditionen sehr unterschiedlich aus. Darüber hinaus stehen öffentliche Fördermittel des Bundes und der Bundesländer als Kredite für Existenzgründer zur Verfügung.
Der Kredit für Unternehmensgründer von der KfW-Bank
Mir dem Gründerkredit “Startgeld” werden kleine Unternehmer und Freiberufler mit einem Kredit für Investitionen, Betriebsmittel und Festigungsmaßnahmen bis zu 100 000 Euro unterstützt, wenn sie weniger als drei Jahre am Markt tätig sind. Die Förderung kann auch für einen Nebenerwerb, der sich mittelfristig zum Haupterwerb entwickeln soll, beantragt werden. Eigenkapitel wird nicht zwingend benötigt, dieser Kredit für Unternehmensgründer kann als 100 %-Förderung genutzt werden. Die KfW-Bank verlangt einen Effektiv-Zinssatz ab 3,71 % pro Jahr. Nicht bewilligt wird das Startgeld für die Unternehmenssanierung, für Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten, für die Umschuldung oder Nachfinanzierung und für Unternehmen der Landwirtschaft, Fischerei und Aquakultur.
Der “KfW-Gründerkredit-Universell” kann für die Existenzgründung sowie für den Aufbau eines Unternehmens mit einem Kapitalbedarf bis zu 10 Mio Euro beantragt werden. Voraussetzung ist auch in diesem Fall, dass das Unternehmen seit weniger als drei Jahren aktiv ist. Die Mittel können ebenso für Investitionen in Deutschland wie im Ausland (für Töchter deutscher Unternehmen und Joint Ventures mit maßgeblicher deutscher Beteiligung) eingesetzt werden. Dem Jungunternehmer wird ein Effektivzinssatz ab 1,97 % pro Jahr, lange Laufzeiten und eine Zinsbindung für bis zu 10 Jahren geboten. Der Antragsteller muss allerdings die EU-Kriterien für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erfüllen, das heißt, er muss mit einem tragfähigen Konzept und positiven Zukunftsaussichten überzeugen können. Dieser Kredit für Unternehmensgründer steht nicht für Sanierungsfälle und Unternehmen in Schwierigkeiten, für Investitionen in Sektoren mit Sonderbedingungen des EU-Beihilferechts, für die Umschuldung sowie für die Nachfinanzierung zu Verfügung.
Mit dem “ERP-Kapital” als Nachrangdarlehn können sowohl die Gründung wie auch Festigungsmaßnahmen von Unternehmen und freiberuflichen Existenzen innerhalb von drei Jahren nach der Gründung finanziert werden. Für diesen Kredit für Unternehmensgründer bietet die KfW-Bank einen Sollzinssatz ab 0,40 % pro Jahr und eine tilgungsfreie Anlaufzeit von sieben Jahren. Ausgeschlossen von dieser Förderung sind, wie auch bei dem Startgeld, Unternehmenssanierungen, die Förderung von Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten, von Unternehmen der Landwirtschaft, Fischerei und Aquakultur sowie die Umschuldung oder Nachfinanzierung. Alle Kredite der KfW-Bank werden bei der jeweiligen Hausbank beantragt – eine gute Gelegenheit sich über weitere Finanzierungsmöglichkeiten beraten zu lassen.
Öffentliche Fördermittel für Unternehmensgründer durch den Bund und die Bundesländer
Die Förderdatenbank des “Ministeriums für Wirtschaft und Technologie” bietet einen Überblick über den Kredit für Unternehmensgründer aus öffentlichen Mitteln. Bundesmittel werden vor allem über die KfW-Bank gewährt (s.o.). Die Länder arbeiten zum Teil mit anderen Banken, wie der “L-Bank” in Baden-Württemberg oder der LfA Förderbank Bayern, zusammen. Die Website http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/foerderrecherche.html informiert über alle Details.
