Kreditangebote gibt es wie Sand am Meer. Aber Verbraucher, die online shoppen oder aus dem Katalog bestellen, haben noch andere Möglichkeiten, sich Finanzierungsquellen zu erschließen. Zwar wird die Branche der Versandhändler gerade von einer Pleitewelle überrollt, denn nach Quelle hat es nun auch Neckermann erwischt, aber trotzdem können Verbraucher bei den Großen wie Otto, Bader und Heine weiterhin ihre Waren bestellen und müssen die Rechnung, wenn sie wollen, nicht sofort bezahlen. Oftmals wird genau damit auch geworben. Die Verbraucher sollen eine sogenannte Zahlpause einlegen und heute Waren bestellen, die sie dann erst ein halbes Jahr später bezahlen.
Achtung hier trügt der Schein – bezahlt werden muss die Ware, nur eben nicht gleich, aber das muss nicht unbedingt ein Vorteil sein.
Viele Verbraucher sehen das natürlich anders und sind hocherfreut, wenn der Versandhandel ihnen so entgegen kommt, so können sie Waren bestellen, die sie vorerst nicht bezahlen müssen, aber schon benutzen können. Das gilt für Kleidung, Möbel und Wohnaccessoires, sodass es möglich ist, sich komplett neu einzukleiden, ohne dafür Geld auf den Tisch legen zu müssen. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass die Ware dem Verbraucher erst gehört, wenn sie vollständig bezahlt ist.
Die Waren auf Kredit bestellen
Wem diese Angebote beim Versandhaus nicht ausreichen, der hat natürlich darüber hinaus auch die Möglichkeit, einen normalen Teilzahlungskredit aufzunehmen. Wie hoch da die Zinsen sind, steht meistens nicht in der Werbung, aber der Kredit macht es möglich, die komplette Ware in ganz normalen Raten wie bei einem Ratenkredit zu bezahlen. Dabei fällt die Bonitätsprüfung bei den Versandhäusern ziemlich leger aus. Es reicht in der Regel, wenn die Schufa Auskunft in Ordnung ist und in der Bestellhistorie keine Zahlungsstörungen waren. Hier haben auch Verbraucher, die aufgrund ihres geringen Einkommens bei den Banken direkt keinen Kredit bekommen, eine Chance, einen Kredit zu bekommen, weil nicht nachgewiesen werden muss, dass man in einem festen Arbeitsverhältnis steht.
Die Versandhändler sehen das lockerer, weil sie als Sicherheit die Waren haben, die auf Kredit gekauft wurden, die solange ihr Eigentum bleiben, bis sie vollständig bezahlt sind.
Warum der Kredit im Versandhandel nicht zu empfehlen ist
Im Versandhandel nehmen Verbraucher, deren finanzielle Verhältnisse meistens sowieso schon angespannt sind, einen Kredit auf. Oft bekommen sie dann Probleme, wenn die Raten gezahlt werden müssen. Die Gefahr der Verschuldung ist relativ groß, weil eben auch parallel bei mehreren Versandhäusern bestellt werden kann und alle gleichermaßen Kredit gewähren.
Wer die Sendung „Raus aus den Schulden“ bei RTL mit Peter Zwegat mal gesehen hat, der weiß wie oft da Schuldner dabei waren, die Versandhausschulden hatten.
Darüber hinaus kommt dazu, dass diese Kredite, die vom Versandhandel angeboten werden relativ schlechte Konditionen haben. Ratenkredite gibt es bei den Direktbanken zu wesentlich niedrigeren Zinsen und von daher sind – wenn überhaupt – die Ratenkredite der Direktbanken denen des Versandhandels vorzuziehen. Verbraucher sollten es sich zur Gewohnheit machen, dass sie nur Waren bestellen, die sie auch unmittelbar nach Lieferung bezahlen können. Das schützt vor Ver- oder Überschuldung.
Das Konsumverhalten ändern
Oft ist es nur ein kleiner Schritt von übermäßigem Konsum auf Kredit und der drohenden Schuldenfalle. Wer rechtzeitig auf die Notbremse tritt, kann es schaffen, der Schuldenfalle zu entrinnen, indem er das Konsumverhalten ändert. Bestimmte Anschaffungen sollten einfach nicht auf Kredit erfolgen, sondern nur dann getätigt werden, wenn das Geld dafür auch zur Verfügung steht.
